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Laotse       

Tai Chi als Weg der Lebenspflege  Tai Chi Dao

"Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach": Im westlichen Kulturkreis ist es seit Jahrhunderten eine selbstverständliche und unstrittige Annahme, dass Geist und Körper unabhängig voneinander existieren und sich mitunter im Weg stehen. Ein Irrglaube, wie uns der östliche Kulturkreis lehrt. Dort bilden Geist und Körper immer eine Einheit.

 

 

 

Die Kalligraphie-Schrifte auf dem Bild ist
ein berühmter Weisheitsausspruch von Lao Tse, ein chinesischer Philosoph der 450 Jahre v.Chr. gelebt hat

 

Nur wer sein Ziel kennt,
findet den WEG
                              
 Lao Tse

 

Der Pflaumenbaum mit seinen knorrigen Ästen ist als Symbol in China und Japan  für Langlebigkeit, Lebendigkeit und Treue sehr beliebt. Die Blüten symbolisieren Wachstum, Glück und Liebe. 

Wu Wei

Wu Wei - Leben im hier und jetzt, handeln aus dem inneren Zentrum, im Fluss des Lebens sein.

Wu ist ein Wort, das man im Deutschen ungefähr mit nicht(s) oder ohne übersetzen kann. Wei bedeutet Handeln

Wu Wei heißt handeln durch Nichteingreifen, durch geschehenlassen.

Wu Wei bedeutet nicht, dass man gar nicht handelt, sondern dass die Handlungen spontan in Einklang mit dem Dao entstehen und so das Notwendige getan wird, jedoch nicht in Übereifer und blindem Aktionismus, die als hinderlich betrachtet werden, sondern leicht und mühelos. Es ist ein Zustand der inneren Stille, der zur richtigen Zeit die richtige Handlung ohne Anstrengung des Willens hervortreten lässt. Kraft wird nie Kraft entgegengesetzt, vielmehr durch Nachgeben buchstäblich entkräftet.

Wu Wei ist die Kunst zum richtigen Zeitpunkt das Richtige zu tun. Wir entwickeln und vertrauen auf unsere Intuition.

Die unaufhörliche Strömung des Wandels manifestiert sich als natürliche Ordnung durch unabänderliche, doch wahrnehmbare Gesetze. Uns bewusst als Teil der Einheit des Lebens zu erleben , entspricht dem Tao. Beim entwickeln von Wu Wei wird Timing ein wichtiger Aspekt unseres Verhaltens. Wir lernen Prozesse in ihren frühesten Stadien zu erkennen und sind somit in der Lage, rechtzeitig zu handeln.

"Deal" mit dem kleinen, bevor es zu groß wird ", ist ein bekanntes Diktum von Lao Tze

Wu Wei als Weg zu mehr Gelassenheit

Es gibt nur die eine Wirklichkeit, die nicht zu verwirklichen und nicht zu erlangen ist.
Huang-Po, Der Geist des Zen

Yin Yang

Yin und Yang sind nach chinesischer Auffassung nicht antagonistisch, sondern komplementär. Ihr Gegensatz ist relativ, niemals absolut (etwa im Sinne westlicher Vorstellungen von Gut und Böse). So ist der Vater Yang, der Sohn seinem Vater gegenüber Yin, doch seinen eigenen Söhnen gegenüber Yang. Yin und Yang sind keine Substanzen, keine Gattungen oder Arten, auch keine Kräfte, sondern zwei Klassen von Eigenschaften, zwei Gruppen von Aspekten der Wirklichkeit, auf deren unterschiedlicher Kombination alle Erscheinungen beruhen.

Yin und Yang ergänzen und bedingen einander und lösen einander in rhythmischem Wechsel ab, wobei in allem der Himmel für die irdischen Verhältnisse Vorbild ist. Das eine kann nicht ohne das andere existieren. In ihrem Wechselspiel und Zusammenwirken zeigt sich die Weltordnung, zeitlich ebenso wie räumlich. So betrachtet erscheint keines der beiden als wichtiger oder als moralisch überlegen. Allerdings findet man in der daoistischen Philosophie eine deutliche Bevorzugung des Yin, das dadurch faktisch überlegen wirkt; dort wird immer wieder betont, dass das Weiche (Yin) das Harte (Yang) besiegt. Im Konfuzianismus hingegen ist faktisch ein klarer Vorrang des Yang gegeben, was sich in der patriarchalen Grundhaltung der Konfuzianer und ihrer Betonung des Vorrangs des Älteren gegenüber dem Jüngeren äußert.

Ein Beispiel aus dem Taiji:

Frage: Schau einen Stock an - sein eines Ende ist Yin, das andere Yang. Welches ist wichtiger?
Antwort: Der Stock selbst ist wichtig!

Fünf-Elemente-Lehre

(aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie)

Die Fünf-Elemente-Lehre (chin. 五行 wŭxíng = Fünf Wandlungsphasen) ist eine daoistische Theorie zur Naturbeschreibung. Die Fünf-Elemente-Lehre untersucht die Gesetzmäßigkeiten, nach denen dynamische Prozesse (Wandlungen) im Bereich des Lebendigen ablaufen, betont also Werden, Wandlung und Vergehen.

Die Fünf-Elemente-Lehre prägt die chinesische Philosophie und ist ferner von großer Bedeutung im Shiatsu, Feng Shui, Taijiquan, Xingyiquan, Qigong, dem Ayurveda, in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), der Akupunktur und der Polarity-Therapie nach Randolph Stone.

Im Buddhismus gibt es ebenfalls eine Lehre der Fünf Elemente, die sich aber von der daoistischen unterscheidet. Der Buddhismus kennt die Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Leere. Ebenso gibt es in Griechenland eine Fünf-Elemente-Lehre mit den Aspekten Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde.

Die fünf Elemente´

Die Lehre basiert auf fünf angenommenen Grundelementen (xíng), vielleicht besser zu übersetzen als Wandlungsphasen oder Aktionsqualitäten:

Holz bzw. Baum Aufbruch, Entwicklung eines Handlungsimpulses, Expansion, Steigen
Feuer huŏ Ausgestaltung, dynamische Phase, Aktion
Erde wandelnd, umwandelnd, verändernd: Fruchtbildung
Metall bzw. Gold jīn Reife, Kontraktion, Kondensation, Ablösung, Sinken
Wasser shuĭ Betrachtung, Lageerfassung, Ruhe

Die Interaktion dieser Elemente bewirkt einen Prozessablauf, der als Zyklus beschrieben und auf verschiedenste Abläufe im Bereich des Organischen angewendet wird, zum Beispiel im menschlichen Körper, in der Charakterkunde, in der Astrologie oder auch in Organisationen, zum Beispiel einem Unternehmen oder auch in der Politik.

Geistiger Hintergrund

Fragestellung und Methodik der Fünf-Elemente-Lehre ähnelt stark dem I Ging, dem Buch der Wandlungen. Beide stehen auf dem gemeinsamen geistigen Hintergrund des Taoismus.

Wie im I Ging und auch im Daodejing des Laozi ist in der Fünf-Elemente-Lehre das Dao, die monistische schöpferische Funktion des großen Einen, selbst unbenennbar und tritt als der Erkenntnis zugängliches Prinzip nur als komplementärer Dualismus in Erscheinung: als Yin und Yang. Diese beiden erzeugen, wie im Artikel zum I Ging beschrieben, durch Verdopplung die 4 Hsia und durch Verdreifachung die 8 Guan, die Acht Trigramme. Die Erde als wandelnde Qualität wird beiden dualen Polen (Yin und Yang) zugeordnet, die 4 Hsia den übrigen vier Elementen (siehe: Kosmologische Anordnung).

Im Daoismus gelten alle Aussagen über die Realität als Symbol, nicht selbst als Realität. Deshalb gibt es keinen Ausschließlichkeitsanspruch für ihre Gültigkeit, es können durchaus verschiedene Aussagen und Theorien (hier z. B.: das I Ging und die Fünf-Elemente-Lehre) nebeneinander bestehen, man wechselt je nach Anwendung zwanglos zwischen ihnen. Dieses Vorgehen erscheint uns im westlichen Denken oft problematisch, wird aber dennoch praktiziert: die Berechnung der Tide nach dem Mondstand und die Beschreibung der Tageszeiten nach dem Sonnenlauf stellt selbstverständlich die Erde als Bezugspunkt in die Mitte, obwohl das geozentrische Weltbild längst widerlegt ist. Ebenso hat etwa die klassische Physik ihren definierten Gültigkeitsbereich und ist nicht etwa durch Relativitätstheorie oder Quantentheorie hinfällig geworden.

 

Zyklische Anordnung

Zyklische Anordnung der 5 Elemente

Die fünf Elemente stellen Wandlungsphasen von Prozessen oder Aktionsqualitäten dar. Es handelt sich daher nicht um Elemente im Sinne von Bestandteilen, sondern um Aspekte eines dynamischen Ablaufes, der als zyklisch erlebt und meist in einem fünfgeteilten Kreis im Uhrzeigersinn dargestellt wird. Die Vorstellung organischer Prozesse als zyklisch bedeutet jedoch nicht eine stetige, monotone Wiederholung, sondern beinhaltet ebenso eine (im Westen meist linear gedachte) Evolution: jeder Durchlauf des zyklischen Prozesses verändert die Ausgangslage für den folgenden Durchlauf.

Die im Prozess wechselnden Phasen werden häufig an der Jahreszeitenfolge verdeutlicht: Wasser steht unten als ruhender Ausgangspunkt und wesentlicher Bestandteil jeder Dynamik, und entspricht dem Winter. Holz folgt als vorbereitende, expandierende Phase, (Vor)frühling. Feuer bildet den Höhepunkt der eigentlichen Aktion; es steht für den Sommer. Erde steht für den wandelnden Aspekt, der im zyklischen Prozess Evolution bewirkt (etwa die Metamorphose hin zur Fruchtbildung) sowie den Spätsommer. Metall konzentriert und strukturiert die Aktion, dies gewährleistet die Wirkung der Aktion, entsprechend der Reifung im Herbst. Dem schließt sich wieder die Ruhephase (Wasser) an.

Nährungszyklus

In der besprochenen Reihenfolge (zyklisch im Uhrzeigersinn) nähren die Elemente einander, sie stehen etwa in der Relation wie Eltern zu Kindern:

Holz lässt Feuer brennen.
Asche (durch Feuer) reichert die Erde mit Nährstoffen an.
Erde bringt Erze (Metall) hervor.
Spurenelemente (Metall) beleben Wasser.
Wasser nährt Bäume und Pflanzen (Holz).

Schwächungszyklus

Jedes Element entwickelt sich durch Schwächung seines Vorgängers im Nährungszyklus (zyklische Relation entgegen dem Uhrzeigersinn).

Kontrollzyklus

Mangel oder Überfluss eines der 5 Elemente des betrachteten Prozesses würde den Prozess insgesamt stören beziehungsweise seinen Träger (einen lebendigen Organismus) schädigen. Kontrollierende Eingriffe können nicht willkürlich erfolgen, ohne den Prozess zu stören. Vielmehr soll die inhärente Gesetzmäßigkeit auch bei der Prozesskontrolle von außen berücksichtigt werden:

Wasser löscht Feuer.
Feuer schmilzt Metalle.
Eine Axt (Metall) spaltet Holz.
Bäume und Pflanzen (Holz) entziehen der Erde Nährstoffe. Wurzeln halten die Erde zusammen.
Staudämme (Erde) halten Wasser auf. Erde verschmutzt Wasser.

Die Kontrollrelation ist deshalb ein Pentagramm im Kreis, das dadurch entsteht, dass jedes Element auf seinen Nach-Nachfolger einwirkt.

Schädigungszyklus

Die entgegengesetzte Relation (auf den Vor-Vorgänger) wird als destruktiv, verletzend beschrieben.

Wasser schädigt Erde (Erosion)
 

Zuordnungen, Analogien

Den fünf Elementen sind eine Vielzahl anderer Begriffe zugeordnet, die zum Teil nur in ihrem speziellen Erfahrungsumfeld nachvollziehbar sind. Am bekanntesten ist wohl die Zuordnung zu Formen und Farben:

Holz grün zylindrische Formen
Feuer huŏ rot Pyramidenformen
Erde gelb Quaderformen
Metall jīn silber / grau / weiß Kuppelform
Wasser shuĭ blau / schwarz irreguläre Formen

Die Liste der weiteren Analogien ist praktisch unbegrenzt: den Elementen sind z. B. auch 5 Jahreszeiten zugeordnet, 5 Himmelsrichtungen, 5 Geschmacksrichtungen, 5 Emotionen, 5 Witterungen, 5 Landschaftsformen, 5 Planeten, 5 Beziehungen, 5 Töne in der Musik (Pentatonik), usw.

Eine vergleichbare Analogiebildung ist auch Grundlage der Chinesischen Medizin.

  木   Holz 火   Feuer 土   Erde 金   Metall 水   Wasser
Himmelsrichtung Ost Süd Zentrum West Nord
Jahreszeit Frühling Sommer (6. Monat) Herbst Winter
Tageszeit Morgen Mittag Nachmittag Abend Nacht
Lebensalter Geburt und
Wachstum
Ausbildung und
Entwicklung
Reife und
Übergang
Nachreife und
Ernte
Abbau und
Genuss der Ernte
Klima windig heiß feucht trocken kalt
Wandlungsphase schwaches Yang starkes Yang Ausgeglichenheit schwaches Yin starkes Yin
Farbe Grün Rot Gelb Weiß Schwarz
Form Zylinder Pyramide Quader Kuppel irregulär
Tonleiter Terz Quinte Prime Sekunde Sexte
Planet Jupiter Mars Saturn Venus Merkur
Tier Drache Feng Huang Qilin Tiger Schildkröte
Geschmack sauer bitter süß scharf salzig
Gefühl Zorn Freude Sorgen Trauer Angst
Sinnesorgan Auge Zunge Mund Nase Ohr
Sinnesfunktion sehen sprechen schmecken riechen hören
Körperflüssigkeit Tränen Schweiß Speichel Schleim Urin
Körpergewebe Muskeln Blutgefäße Bindegewebe Haut Knochen
Yin-Organ Leber Herz Milz Lunge Niere
Yang-Organ Gallenblase Dünndarm Magen Dickdarm Blase
12 Erdzweige
(Tierzeichen)
Tiger
Hase
Schlange
Pferd
Drache
Schaf
Hund
Ochse
Affe
Hahn
Schwein
Ratte
10 Himmelsstämme jiă
bĭng
dīng

gēng
xīn
rén
guĭ
Acht Trigramme ☴ 巽 xùn
☳ 震 zhèn
☲ 離 ☷ 坤 kūn
☶ 艮 gèn
☰ 乾 qián
☱ 兌 duì
☵ 坎 kǎn
CJK-Wochentage Donnerstag Dienstag Samstag Freitag Mittwoch

Nach den fünf Elementen sowie Sonne und Mond (Sonntag und Montag) sind auch die koreanischen und japanischen Wochentage benannt.

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